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Der Schramberger Hansel

Die größte Gruppe unter den Schramberger Narrengestalten ist der Hansel. Die Hansellarve, in den 1920er-Jahren von Bildhauermeister Cajetan Schaub geschaffen, hat einen freundlich anmutenden Gesichtsausdruck. Im Jahre 1947 gestaltete der Sohn Karl Schaub eine weitere Larve, den Lächler. Der Lächler trägt das gleiche Häs wie der Hansel. Beide Larven sind aus Lindenholz geschnitzt.

Motive und Symbolik

Der Fuchsschwanz an der Haube symbolisiert die Schlauheit des Narren. Die fein plissierte gelbe Halskrause erinnert an die höfische Zeit des 17. Jahrhunderts. Die Jacke zeigt auf der Brustseite Fuchs und Hase und auf der Rückseite das Schramberger Stadtwappen mit dem Greif, dessen Schwert mit Brezeln gefüllt ist. Die Ärmel sind auf der Unterseite mit einer Wurst, einem Rettich und einem Lauchstengel sowie einem Salatkopf bemalt. Auf der Vorderseite sind Tulpen und Schmetterlinge dargestellt. Alles deutet auf den herannahenden Frühling hin. Die Sonnenuhr auf dem Gesäßteil der Hose erinnert an die heimische Uhrenindustrie. Ihre Zeiger stehen immer auf Viertel vor Zwölf. Dies deutet darauf hin, daß nur noch kurze Zeit bis Aschermittwoch ist. Die Hosenbeine sind vorne mit Löwe und Bär bemalt. Auf der Rückseite sind Hans und Gretel dargestellt. Er hat die Narrenwurst und sie den Kamm zum Strählen ihrer Haare in der Hand.

Utensilien

Der Hansel trägt ein schweres G'schell an einem breiten Ledergurt um den Leib, auf dem gegossene Glocken befestigt sind. In der Hand hält er den "Brezelstecken", der am Griff mit einem Salatkopf verziert ist. Dies deutet auf den Spottnamen „Salatfiedla“ hin, den die Schramberger mit Humor tragen. Mit dem Brezelstecken fasst der Hansel etwa 25 bis 30 Brezeln, die er beim Brezelsegen oder anderen Veranstaltungen an die Bevölkerung verteilt. Jedes Jahr werden bei der Schramberger Fasnet etwa 30.000 Brezeln verteilt.


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